Kyushô-Jutsu für Erwachsene
Kyushô-hô, die Methode, durch Vitalpunktstimulation den menschlichen Körper zu beeinflussen, ist eine uralte Technik. In China ist Akupunktur und das damit verbundene Wissen über Meridianbahnen, deren wechselseitige Wirkung usw. bis vor die Zeitenwende nachweisbar. Logischerweise ist das Wissen weitaus älter, im Hinduismus reichen die Quellen bis weit vor das erste Jahrtausend v. C. zurück. In der menschlichen Natur liegt es (leider), positives Wissen auch im negativen Sinne zu nutzen. Was lag also näher, als sich dieser Stimulationstechniken auch in den Kriegskünsten zu bedienen!? Da wir als karatebasierte Kampfkunstschule in erster Linie Shôtôkan-Ryû vermitteln, bleiben wir an dieser Stelle bei Gichin Funakoshi, der die Jintai Kyushô (also bestimmte und genau lokalisierbare Vitalpunkte) in seinem Buch Karate Dô Kyôhan von 1935 einschl. einer zugehörigen Karte des menschlichen Körpers beschreibt. Leider befindet sich unser Meister aber zu diesem Zeitpunkt bereits in der Phase des traditionell orientierten Karate-Dô, der eigentliche Zweck der Kampfkunst, nämlich die Frage um Leben und Tod im realen Kampf, war bereits nur noch ein vergessenes Ideal. Somit war es mit der nach seinem Tode beginnenden Versportlichung des Karate nur noch eine Frage der Zeit, dass gefährliche oder gar tödliche Techniken und das Wissen um die Jintai Kyushô in Vergessenheit gerieten.
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„Modernes“ Kyushô
Meister der Kampfkunst leben ihre Kampfkunst, sie brauchen keine „Extras“, um andere von ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Dennoch kommt man gelegentlich an einen Punkt, an dem man sich die Frage stellt, ob es nicht noch etwas gibt, was man vielleicht übersehen oder vergessen hat. Hier ist Grandmaster George A. Dillman zu nennen, der bereits ein vielbeachteter Kampfkunstmeister in den USA war, als er in 1972 Hohan Soken auffiel, der ihm sinngemäß nach einer Kata-Demonstration sagte, es täte ihm weh zu sehen, dass jemand so eine wundervolle Kata aufführe, ohne zu wissen warum. Von Hohan Soken und (später auch) Seiyu Oyata wurde GM George A. Dillman mit der (damals noch geheimen) Kunst des Kyushô-jutsu vertraut gemacht. GM George A. Dillman und seinen Schülern in der D.K.I. ist es zu verdanken, dass wir heute ein sehr breites und tiefgehendes Wissen über Vitalpunkte, deren Lage und Ort, den Zugang und die Art der Stimulation, sowie ihre Wirkung, insbes. auch die wechselseitige Wirkung mit anderen Punkten, besitzen.
Auch wenn GM George A. Dillman sich 2019 nunmehr endgültig in den Ruhestand verabschiedet hat, werden seine Schüler in seinem Sinne weiter forschen und uns ihr Wissen vermitteln. Hier stehen für uns an erster Stelle GM Zsolt Szénási aus Ungarn, u.a. 10. Dan D.K.I., und Fritz Oblinger, u.a. 9. Dan D.K.I., der im Deutschen Karate Verband e.V. (DKV) für den Bereich Kyushô-Jutsu verantwortlich ist.
Aber auch Prof. Leon Jay, der Sohn und "Erbe" von Prof. Wally Jay, dem Begründer des Small Circle Jujitsu, ist mittlerweile ein gern gesehener Gast und Lehrer in unseren Reihen.
Wir veranstalten regelmäßig (siehe Lehrgangskalender) Lehrgänge mit unseren international renommierten Großmeistern und zeigen hier die gemeinsamen Wurzeln und die Verbindungen zwischen Karate, Ju-jutsu, Judo usw. zum Kysho-jutsu auf.
Der Budokan bekennt sich ausdrücklich zu GM George A. Dillman, ohne den es, historisch betrachtet, nicht zur Entwicklung des modernen Kyushô gekommen wäre. Alle derzeit (mehr oder weniger) bekannten Meister des Kyushô haben ihre Wurzeln dort.
Proud Member of D.K.I.!
Bei Interesse einfach donnerstags unser Selbstverteidigungstraining in der Ostpreußenstr. 88 besuchen, immer von 19.30 - 20.30 Uhr (außer in den Schulferien). Normale Trainingskleidung reicht.